15 Dezember 2014

Kunst für den guten Zweck

AWO Stiftung zieht Bilanz, Versteigerung einer Skulptur

Beim diesjährigen Stifterforum in Lauenau konnten die Stiftungsvorsitzende Helma Hartmann-Grolm sowie die Vorsitzende des Stiftungsvorstandes Heidemarie Hanauske wieder einmal eine positive Bilanz ziehen.

Aus den Zinserlösen des Stiftungsvermögens wurden kleine Projekte und Maßnahmen finanziert, für die der AWO Kreisverband sonst selbst hätte Geld aufnehmen müssen. So u.a. die zusätzlichen Deutschkurse für Flüchtlinge, ein Ausflug des internationalen Frauen Cafés, sowie die Unterstützung des Präventionsrates Stadthagen. Dabei war der Renner dieses Jahres die „Rucksack-Aktion (vergl. gelber Kasten unten)“.

„Nicht mit großen Sprüngen, aber stetig fließend, kann die Stiftung vielen kleinen, eher unauffälligen sozialen Projekten zur Umsetzung verhelfen. Seit Stiftungsgründung im Jahr 2008 haben wir mit insgesamt 23.000 Euro erfolgreich helfen können“, so die Vorsitzende und Geschäftsführerin.

Den Mittelpunkt des gesellig angelegten Stifterforums bildete die Versteigerung einer Pappmaché Figur der Nienstädter Künstlerin Martina Reis nach amerikanischer Art. Nachdem 1.030 Euro für die Skulptur „im Topf lagen“, erhielt der Stadthäger Steuerberater Heinz Janzen, Mitglied im Stiftungsvorstand, den Zuschlag. Das Kunstwerk wird seine Kanzlei zieren.

Viele reden von Willkommenskultur, die es bei der Aufnahme der Flüchtlinge zu verbessern gilt. „Wo bleibt jedoch dieses Willkommen angesichts steigender Flüchtlingszahlen, für die die Kommunen nur sehr schwer den notwendigen Wohnraum organisieren können. Ängste und Vorbehalte vieler Zeitgenossen, die den Flüchtlingen entgegenschlagen. Bilder von Containern und Zelten in den Großstädten, sowie Übergriffe privater Sicherheitsdienste sind alles andere als Willkommenskultur“ konstatierte der Kreisverbandsvorsitzende Heinz-Gerhard Schöttelndreier.

Selbst wenn auch im Landkreis Schaumburg die Zahl der Flüchtlinge erheblich steige (von derzeit ca. 50 auf monatlich bis zu 80) gelinge es dem Landkreis und den damit beauftragten AWO-Mitarbeitern die Flüchtlinge adäquat aufzunehmen, unterzubringen und zu betreuen, erklärt Schöttelndreier. Das erfordere enorme Anstrengungen, auch finanzieller Art und deshalb sei auch hier – im Verbund mit den anderen Kommunen – eine stärkere Unterstützung von Bund und Land zu fordern. In Schaumburg sei jedoch nie einer der Verantwortlichen auf den Gedanken gekommen, anstelle der tatsächlich beauftragten Sozialarbeiter der AWO etwa private Sicherheitsdienste einzusetzen, unterstreicht der Kreisverbandsvorsitzende.

Vor diesem Hintergrund sei die finanziell eher klein anmutende Rucksack-Aktion von herausragender Bedeutung, sagt Schöttelndreier. Aus Mitteln der AWO Stiftung erhalten nämlich alle Flüchtlingskinder einen Rucksack, der mit Spielzeug, Kuscheltieren, Malbüchern, Vokabelheften und kleinen Hygieneartikeln gefüllt ist. Die Kinder –  das wissen die Sozialarbeiter zu berichten – sind vor Freude geradezu außer sich, sie fallen uns um den Hals. Und, so stellte der Vorsitzende die rhetorische Frage, wie könne denn ein Willkommen besser ausgedrückt werden, als dass man den Kindern nach all ihrer Not und Entbehrung eine solche Freude bereite. Hervorzuheben: Die Aktion wurde unterstützt durch die Sparkasse Schaumburg und die Stadthäger Firma Spielmit GmbH.