09 August 2022

AWO kann Beratungsangebote ausbauen

Geflüchtete Ukrainer und afghanische Ortskräfte werden besonders unterstützt

Der AWO Kreisverband Schaumburg freut sich, dass durch die Aufstockung von Bundesmitteln eine weitere Migrationsberatungsstelle für erwachsene Zuwanderer (MBE) in Schaumburg geschaffen worden ist. Insbesondere die hohe Anzahl von Ukrainern im Landkreis zeigte dem AWO Bundesverband und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge den verstärkten Beratungsbedarf im Schaumburger Land.

Seit 1. Juli verstärkt daher Elif Tarhan das Beratungsteam in Stadthagen. Ziel des Angebotes der MBE ist es, mit neuzugewanderten Menschen Perspektiven zu erarbeiten, wie der jeweilige Integrationsprozess gezielt gestaltet werden kann. Dabei geht es in erster Linie um den Spracherwerb, die Arbeitsmarktintegration und die Partizipation und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Schaumburg. Dazu gehören Fragen zum Aufenthaltsgesetz wie auch der Leistungsgewährung beim JobCenter.
Aber auch in Krisensituationen ist die MBE die richtige Anlaufstelle. Hier gibt es fachlich adäquate Beratung zu den verschiedensten Themen.

Dazu findet Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit, sowie die Beratung und Unterstützung von ehrenamtlich Engagierten in der Flüchtlingshilfe statt. Insbesondere beim Engagement mit ukrainischen Geflüchteten bedürfen die Ehrenamtlichen aktuell Unterstützung bei Problemen mit der Unterbringung, der Arbeitsaufnahme und der Leistungsgewährung.

Die Überleitung nicht verbrauchter Zuschussmittel aus dem Jahr 2021 durch den Landkreis Schaumburg ermöglichte es, den diesjährigen Förderbetrag für die AWO zu erhöhen. „Dafür sind wir sehr dankbar und können nun weiteres, dringend benötigtes, Personal einstellen“, so AWO-Geschäftsführerin Heidemarie Hanauske.

Im Bereich der Stadthäger Weststadt ist das Team für die ukrainischen Geflüchteten erweitert worden. Sprachmittlerin und Sozialbetreuerin Anna Mirochnitchenko unterstützt unter anderem Rezan Jendo bei seiner Arbeit im Hüttenstraßen-Quartier.

Das Beratungsangebot in Obernkirchen war bisher nur mit einer Teilzeitstelle Flüchtlingssozialarbeit besetzt und konnte nun ergänzt werden: Im neuen AWO-Beratungsstützpunkt am Bornemannplatz gibt es seit Ende Juli dienstags vormittags und donnerstags nachmittags gesonderte Unterstützung für ukrainische Geflüchtete durch die Migrationsberaterin Yaroslawa Attar. Sie selbst spricht Ukrainisch und kann dadurch einen einfachen Einstieg in die Kommunikation und Beratung anbieten.

In der Gemeinschaftsunterkunft auf dem Gelände der Lebenshilfe in Rinteln ist die Flüchtlingssozialarbeit der AWO seit der ersten Aufnahme Anfang März fast täglich präsent. Gemeinsam mit einer Sprachmittlerin des Landkreises werden die Menschen bei der Erstorientierung, Wohnraumbeschaffung und Antragstellung begleitet.

Seit Mitte Juni kümmert sich die Sozialbetreuerin Natalie Gerber, gemeinsam mit Frau Frühmark, versiert und engagiert um die Belange der Geflüchteten in der Gemeinschaftsunterkunft im Kloster Möllenbeck. 

Marina Akyol berät seit Juni die geflüchteten Menschen im Mehrgenerationenhaus in Seggebruch. Als gebürtige Ukrainerin findet sie schnellen Zugang zu den Bedürfnissen und Fragen der Menschen. Zusätzlich ist sie auch im AWO-Beratungszentrum Am Markt in Stadthagen tätig.

In den letzten Wochen sind auch viele Ortskräfte der Bundeswehr aus Afghanistan in den Landkreis Schaumburg gekommen. Durch die Aufnahme im Bundesgebiet haben sie ein Aufenthaltsrecht mit Bleibeperspektive erhalten und wollen möglichst schnell auf dem heimischen Arbeitsmarkt fußfassen und in eigenen Wohnraum ziehen. Hier gibt es zwei Mitarbeiterinnen bei der AWO, die sie dabei begleiten.

Zurzeit besteht das Team aus 26 Sozialarbeiter- und Sozialbetreuer*innen, die sich an 12 Standorten dezentral um rund 3.500 Menschen mit Migrationsgeschichte kümmern, sowie den ca. 1.800 Ukrainer und den afghanischen Ortskräften zur Seite stehen. Die genannten Zahlen verdeutlichen, dass die AWO-Beratungsangebote, die in den letzten Jahren zurückgebaut worden waren, nun wieder bedarfsgerecht erweitert werden müssen.

 

Bild: Roger Grabowski